Gegen 17:30 Uhr treffen die beiden Busse aus Lette am Saal Chateaubriand ein, wo schon die Bewohner aus Plerguer erwartungsvoll auf ihre Gäste warten. Es dauert einige Zeit, bis sich alle begrüßt haben. Anschließend werden die Letteraner von Jean-Luc Beaudoin, dem Vorsitzenden des französischen Partnerschaftskomitees begrüßt und es erfolgt die Verteilung auf die Gastfamilien. An diesem Abend findet wie üblich das Abendessen in den Familien statt.
Da unser heutiger Programmpunkt tidenabhängig ist, treffen wir uns schon um 8:00 Uhr am Morgen, um mit den Bussen nach St. Malo zu fahren, wo ein Ausflugsboot mit uns in die Bucht von Cancale hinausfährt. An Bord werden wir von einer Musikgruppe mit typischen bretonischen Liedern unterhalten.
Das Mittagessen findet in einem Restaurant im Hafen von St. Malo statt.
Am Nachmittag stehen verschiedene Programmpunkte zur Auswahl, für die sich die Fahrt-
Teilnehmer in kleine Gruppen aufteilen. Man hat die Wahl zwischen dem Besuch des Hauses einer alten Reederfamilie, der Besichtigung der Innenstadt und einem Strandspaziergang.
Am späten Nachmittag fahren wir gemeinsam zum Hafen von Vivier sur Mer, wo wir die Rückkehr der Amphibienboote vom Muschelfang beobachten.
Das Abendessen nehmen wir im Festzelt auf dem Sportplatz von Plerguer ein, wo anschließend ein Karaokeabend stattfindet, der großen Anklang findet und sich manch einer als Gesangstalent herausstellt!
Heute morgen geht es nach Dol-de-Bretagne, nicht weit von Plerguer entfernt. Wieder stehen zwei Programmpunkte zur Auswahl, der Besuch des Wochenmarktes in der Innenstadt und eine begleitete Führung durch das Feuchtgebiet am Rand von Dol.
Nach dem Essen auf dem Sportplatz gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten: eine Fahrt im Geländewagen, einen Ausflug mit dem Oldtimer oder in der offenen Kutsche oder eine Besichtigung der Cidrerie von Plerguer.
Kurz vor Beginn des traditionellen Freundschaftsspiels im Fußball zwischen Lette und Plerguer, werden die Fahrradfahrer, die per Pedes die Strecke von Lette nach Plerguer zurückgelegt haben mit Jubel empfangen. Darunter befindet sich auch der Bürgermeister von Coesfeld Heinz Öhmann. Das Fußballspiel entscheiden die Gastgeber für sich.
An diesem Abend verwöhnen uns die Franzosen mit einer typisch bretonischen Spezialität, dem Galette, der mit Schinken, Eis und Käse oder à la forestier (mit Pilzcreme) serviert wird.
Zuerst würzig, dann süß, was vor allem die Kinder freut. Es gibt noch Crepes, mit Zucker oder Konfitüre.
Zur Unterhaltung spielt eine keltische Musikgruppe auf. Nach Einbruch der Dunkelheit erfreut die Feuerwehr aus Lette mit einer Darbietung der Wasserorgel die Zuschauer.
Und dann erstrahlt noch ein Feuerwerk den nächtlichen Himmel!
Das offizielle Programm an diesem Tag beginnt mit dem Gottesdienst in der Kirche von Plerguer. Angeführt vom örtlichen Musikverein erfolgt der Festumzug zum Ehrenmal, an dem Kränze für die Verstorbenen niedergelegt werden. Als Zeichen der Freundschaft beider Länder werden Luftballons in den Farben der Länderflaggen fliegen gelassen, die im blauen Himmel über Plerguer leuchten.
Nachdem der Festumzug am Sportplatz eingetroffen ist, beginnt der offizielle Empfang der Gemeinde mit einer Rede des Bürgermeisters von Plerguer M. Henri Ruellan.
Danach hören wir die Grußworte des Bürgermeisters von Coesfeld, Herr Heinz Öhmann, sowie der Partnerschaftsvorsitzenden M. Jean-Luc Beaudoin für Plerguer und Frau Petra Nevels für Lette.
Da die Partnerschaft seinen Ursprung im Sport hat, werden auch die Vorsitzenden der Sportvereine ein paar Worte sagen. Wir hören Jean-Louis Richeux vom ESSM Plerguer und Horst Schürhoff vom DJK Lette.
Für die Feuerwehr richtet Christoph Nolte Grußworte an die Festversammlung und überreicht mit Paul Schmitz zusammen ein Geschenk, an den Kommandanten Anthony Herve der Feuerwehr Plerguer, das als Emblem das neue Rettungszentrum Plerguer zieren soll.
Nun erfolgt der Höhepunkt des Festakts. Die Verleihung der europäischen Ehrenfahne durch Herrn Renzo Gubert, ehemaliger italienischer Senator und Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Rats von Europa.
Erst am Abend trifft man sich wieder zum offiziellen Dinnerabend im Saal Chateaubriand.
Ein vorzügliches Essen und anschließender Tanz erfreut Gäste und Gastgeber und lässt diesen Festtag würdig ausklingen
Endlich komme ich dazu, Sommerfotos zu ordnen. Da fällt mir doch dieses Foto in die Hände:
Erinnert ihr euch an diese verrückte Nummer mit dem Lasso-Tanz? Hätte mir jemand im Juni gesagt, dass ich im Juli in aller Öffentlichkeit zu dem Lied: „Komm, hol’ das Lasso raus!“ vortanze, hätte ich gesagt: „Ich doch nicht!“ Aber wie kam’s dann doch dazu?Cowboys aus Lette
Wir hatten gehört, dass es in Plerguer einen Western- und Countryabend geben sollte. Auch wenn man sonst nicht so auf Western und Country steht – in Plerguer gelten Ausnahmegesetze und alles ist gut. Petra meinte, wir sollten doch mal was machen, irgendetwas Lustiges. Da kam mir die Idee mit dem Westerntanz – so als Dankeschön für den Can-Can von 2008. Entweder Cotton-Eye-Joe oder Bonanza oder eben das Lasso. Zur Verwirklichung so einer tollkühnen Idee braucht’s tollkühne Leute! Also Nicole. Kein Problem! Eine kurze Anfrage am Abend des Vortreffens und Nicole war dabei. Sofort war auch Barbara bereit, diesen Spaß mitzumachen. Wir ließen eine Liste rumgehen und es trugen sich 16 oder 17 weibliche Personen ein. Männer sind doch einfach zu…. Eine breite Altersstruktur bot sich: von Erika und Brigitte zu Maybritt und Rike, und all’ die jungen „Neuzugangsmädels“ waren auch dabei! Echt klasse. Natürlich gab’s auch Jumelage –Urgesteine wie Petra, Christel, Gertrud und mich. Sabine und Rebecca übernahmen die Verantwortung für die Musik und die technischen Voraussetzungen, Hüte gab’s von Rudy und ein kariertes Hemd und eine Jeans hat doch jede von uns. Maybritt hat sogar ein Indianerkostüm!
Zwei Probentermine wurden anberaumt. Bei uns in der Scheune sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit geprobt werden. Und in der Tat, es kamen alle pünktlich und motiviert und ruck-zuck stand die Choreographie. Stimmt, unser Hund Mücke hat bisweilen verzweifelt gejault, aber Hubertus hat Beifall geklatscht! Die Truppe „gehorchte“ auf Pfiff – es war wirklich beeindruckend!
Und dann kam der Westernabend in Plerguer. Wir waren doch wohl nervös! So viele Leute und dazu eine Showtanzgruppe und dann wir mit dieser peinlichen Nummer! Aber da galt nun das alte Indianerehrenwort : Wir ziehen’s durch!
Und jetzt müsst ihr euch mal zurückerinnern: war das nicht witzig, als Hille unsere Tanzgruppe ansagte und weit und breit waren keine Tänzer(innen)? Und wie dann alle auf Pfiff aus dem Publikum aufsprangen, die Hüte nahmen und lostanzten als täten sie so was täglich? Es hat alles geklappt! Nach einer Zugabe klatschte der Saal vor Begeisterung mit und die Showtanzgruppe übte auf ihrem Platz die Gesten: Lasso raus.. Cowboy und Indianer… reiten um die Wette … und so weiter. Also mal ehrlich, wir haben mindestens soviel Stimmung gemacht wie die Profis! Zum guten Schluss kam sogar noch „das Volk“ mit auf die Tanzfläche und tanzte mit uns.
Wer hätte je gedacht, dass „Komm, hol’ das Lasso raus“ mir mal soviel Spaß machen würde!